Historie der SuS Tischtennisabteilung
Gründung der Tischtennisabteilung im Jahr 1946
(ein Rückblick des Gründungsmitgliedes Manfred Schaumann aus dem Jahre 1996)
Nach Kriegsende 1945 kamen die ersten Soldaten aus englischer und amerikanischer Gefangenschaft in die Heimat zurück. Der Sport stellte die einzige Abwechslung dar. Die Sportabteilung des SuS Niederscheiden musste neu aufgebaut werden. Heinz Daamen, Heinz Olig, Alfred Klein und Fritz Held sprachen oft im Gasthof Denker über ihre Zeit als Soldaten und die anschließende Gefangenschaft. Alle vier spielten in der Gefangenschaft Tischtennis, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie beschlossen auch hier ihre Sportleidenschaft weiter zu betreiben. Sechs zusammengestellte Gasttische im hinteren Saal des Gasthofes stellte die erste Spielmöglichkeit dar. Heinz Daamen besorgte das erste Netz und die mit Korkbelag überzogenen Schläger. Nun konnte man der Dorfjugend das Spiel näher bringen. Auch wir, Horst Dörr, Helmut Dreisbach und Manfred Schaumann, hatten große Freude an diesem Sport und halfen eine neue Abteilung aufzubauen. Bis 1946 haben wir uns so beholfen. Nun wurden Überlegungen angestellt, wie die Abteilung zu einer richtigen Tischtennisplatte kommen könnte. Heinz Daamen organisierte über den Schreiner Bolscheid eine selbst hergestellte Platte. Hierzu mußten wir mit fünf Männern vom Giebelwald spät abends vier große Baumstämme, die wir mit einem ausziehbaren Bollerwagen herbrachten, dem Schreiner bringen. Die fertige Platte wurde im Gasthof Denker aufgestellt. Nun wurde fleißig geübt. Da sich der Tischtennissport im Siegerland erst im Aufbau befand, wurden im Jahre 1946 nur Freundschaftsspiele vereinbart. Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen im SuS Niederscheiden wurde eine eigene Tischtennisabteilung gegründet. Der Übungsraum wurde für die Freundschafts- und Meisterschaftsspiele zu klein. Es war an der Zeit, einen neuen Trainingsraum zu finden. Der Hauptverein stellte der Abteilung den alten Kesselraum am Rosengarten zur Verfügung. Nun fehlte natürlich noch die zweite Platte. Heinz Daamen und Heinz Olig, beide waren im Ausbesserungswerk der Siegener Eisenbahn beschäftigt, organisierten einige Bretter für die neue Platte. Inoffiziell wurden sie mit der Eisenbahn vor Dunkelheit in der Johannesstraße vom Güterwagen geworfen. Aufgehoben und sofort zum Schreiner gebracht wurden sie dann zu einer neuen Tischtennisplatte verarbeitet. Jetzt konnten wir zweimal in der Woche den Übungsraum und die Platten zwischen 18 und 22 Uhr benutzen. In den kommenden Jahren wuchs die Abteilung immer weiter. Wir wechselten das Spiellokal, spielten zunächst im Sportheim „Rosengarten“ und seit 1974 in der Niederscheldener Rundturnhalle. Im Jubiläumsjahr nahmen wir mit 11 Mannschaften an den Meisterschaftsspielen teil. Als Gründungsmitglied freue ich mich auch heute noch auf die Trainingsabende in dem Verein, dem ich seit 1946 angehöre. Auch wenn heute viele Materialspieler auftrumpfen, können wir „Alten“ mit unserer Erfahrung noch manche Spiele gewinnen. Besonders erfreulich ist bei unserer Sportart, dass Jung und Alt zusammen trainieren, spielen und hinterher von vergangenen Zeiten träumen können.
das Gründungsmitglied der TT -Abteilung
Manfred Schaumann
(† 26.10.2007)
Eine kuriose Spieleinladung aus dem Jahre 1955
In der heutigen Zeit wäre es undenkbar untenstehende Spieleinladung anzunehmen.
1955 wurde durchaus auch in einer Schreinerwerkstatt (!!) Tischtennis gespielt.
Eine Einladung des E.V. Jugend Eisern vom 10.09.1955