50-Jähriges Jubiläum der Tischtennisabteilung

50 Jahre Tischtennis im SuS Niederschelden …

Die 1946 gegründete Tischtennisabteilung des SuS Niederschelden konnte bereits im Jahre 1996 auf ein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses stolze Jubiläum wurde damals u.a. auch durch eine große Jubiläumsfeier am 15.06.1996 im Volkshaus Niederschelden gewürdigt. Das Foto zeigt (fast) alle Tischtennisspieler die im Jahre 1996 aktiv waren.

Rückblick eines altgedienten Abteilungsmitgliedes auf vergangene Zeiten …

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Tischtennissport aus kleinen Anfängen innerhalb der letzten 50 Jahre zu einer großen Breitensportart, ja Spitzensportart emporgestiegen ist. Wenn man bedenkt, dass im Siegerland nur noch zwei Gründungsmitglieder (von 7 Vereinen), nämlich der SuS Niederscheiden und Friesen Klafeld, heute noch und dazu in ganz anderen Größenordnungen spielen, so kann man feststellen, dass in den ersten 25 Jahren der TT -Sport nur unter sehr schwierigen Bedingungen aufrecht erhalten werden konnte.
Kameradschaft war oberstes Ziel. Freizeitgestaltung wurde groß geschrieben. Das Tischtennisspiel wurde unter manchen Schwierigkeiten gemeistert. TT -Tische, Schläger, Bälle und Trikots waren ein besonderes Kapital.
Es gab Spezialisten, die mit Acetonkleber dem Ball die rechte Form verliehen. Mit Holzbrettchen – Korkbelag war schon etwas Besseres – wurden die Spiele gemeistert.
Internationale Begegnungen wurden angesetzt. So in 1953, als der SuS Niederschelden ein Spiel der Siegerlandauswahl gegen OFC Belgrad in der Philipshalle vor 400 Zuschauern organisierte. Wir verloren 0:5, denn die Gäste traten mit Weltmeisterschaftsteilnehmern an. Beim abendlichen Festbankett kreisten die Slibowitzflaschen durch die Runde. Noch Tage später soll es in Niederschelden „Scheintote“ gegeben haben. Viele Freundschaftsspiele wurden in hervorragender Kameradschaft abgewickelt.
So auch im Juli 1959, als wir mit Euro-Sport Amsterdam 2 Freundschaftsspiele in Amsterdam und Harlem austrugen. 1960 kam es zu den Rückspielen in Niederschelden.
Zu erwähnen wäre ein besonders ungewöhnliches Spiel in der Justizvollzugsanstalt (Knast) Siegen. Durch die Vermittlung des Sportkameraden Reinschmidt (VfB Burbach) trugen wir im Februar 1976 ein Freundschaftsspiel in der JVA Siegen (Unteres Schloß) aus. Es war wie jedes andere Freundschaftsspiel. Wir gewannen mit einer gemischten Mannschaft zwar 9:0, aber in der anschließenden Gesprächsrunde wurden wir doch nachdenklich bei dem Gedanken, gegen einen Mörder, Betrüger oder Dieb gespielt zu haben. Mit gehörigem Respekt betrachteten wir bei der Besichtigung die dicken Türen und Gitter. Aber wichtig war für uns, dass diese Menschen auch Sport mit uns und wir mit ihnen treiben konnten.

Willi Merzhäuser im Jahre 1996
(verstorben 2015)