25 Jahre im Ehrenamt

30.06.2023 – Überraschung zum „Dienstjubiläum“

Ehre, wem Ehre gebührt: Beisitzer Stefan Duyck, Geschäftsführerin Ortrud Hoffmann, Ehrenvorsitzender Günter Nöll und der 2. Vorsitzende Helmut Noll (v.l.) überreichten Rainer Hofmann (2.v.l.) einen Blumenstrauß und einen Gutschein als Dank für seine nunmehr 25-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender des SuS Niederschelden. Foto: ubau

Von Uwe Bauschert

NIEDERSCHELDEN. Alles war perfekt inszeniert. Eine Orga-Sitzung sollte im Sportheim des SuS Niederschelden am Rosengarten-Sportplatz stattfinden. Der eigentliche Anlass, weshalb sich Vorstandsmitglieder, Vertreter der vier Seniorenmannschaften und ein langjähriger Ex-Coach des SuS Niederschelden dort eingefunden hatten, war jedoch ein ganz anderer. Nachdem der 1. Vorsitzende Rainer Hofmann die Räumlichkeiten des Rosengarten-Treffs betreten hatte, staunte er nicht schlecht, als sein rühriger Stellvertreter Helmut Noll ihm offenbarte, dass es statt der anberaumten Sitzung um dessen Silberjubiläum als Vereinschef gehe. Aus diesem Grund hatten Noll und Co. – unter strengster Geheimhaltung – eine kleine Feierstunde für den „Langen“ organisiert.

„Meine größte Hochachtung für das, was Du in den vergangenen 25 Jahren für den Verein geleistet hast. Das ist für mich einmalig“, adressierte Helmut Noll Lobes- und Dankesworte an seinen engsten Mitstreiter im SuS-Vorstand, dem die anwesenden (Ex-)Fußballer lautstark applaudierten. Als Zeichen der Anerkennung für das jahrzehntelange Engagement überreichten Noll und Geschäftsführerin Ortrud Hoffmann einen Blumenstrauß in rot und weiß mit einer silbernen „25“ sowie einen Gutschein an den „Dienstjubilar“, der exakt am 26. Juni 1998 den Vorsitz des SuS Niederschelden übernommen hatte.

„25 Jahre sind schon eine stolze Nummer“, würdigte der frühere SuS-Coach Thomas Lichtenthäler die lange Amtszeit des Vereinschefs, zu dem er seit langem ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. „Als aktiver Spieler warst Du der Libero. Auf dieser Position muss man die Übersicht bewahren. Das ist Dir auch in Deiner Funktion als 1. Vorsitzender gelungen. Als Spieler hast Du es bis in die Verbandsklasse geschafft. Als Mensch und Vorsitzender bist Du Weltklasse. Du bist ein super Typ“, strich Lichtenthäler hervor.

Die vielen positiven Worte – auch die des SuS-Ehrenvorsitzenden Günter Nöll – nahm Hofmann sichtbar bewegt zur Kenntnis. Fast schien es aber auch so, als wäre ihm das alles zu viel des Guten, macht er doch nicht gerne großen Aufhebens um seine Person. Im Gegensatz zu anderen Führungskräften strebt Hofmann nicht ins Rampenlicht, sondern verrichtet seine Arbeit akribisch und umsichtig aus dem Hintergrund. Die SuS-Familie und deren Zusammenhalt stand und steht für den heute 68-Jährigen stets im Vordergrund.

Das beste Beispiel: Auf die Frage der SZ nach den Erinnerungen, die ihm in seiner langjährigen Tätigkeit am meisten im Gedächtnis haften geblieben sind, antwortete Hofmann wie aus der Pistole geschossen: „Die Sache mit Nick Fett.“

Zur Erklärung: Der Sohn des früheren SuS-Spielers Jochen Fett ist schwerstbehindert. Um die Familie zu unterstützen, initiierte der SuS-Vorsitzende seinerzeit eine groß angelegte Hilfsaktion, die die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs ermöglichte. „Das war sensationell, wie der Verein da zusammen gehalten hat“, erinnert sich Hofmann. Weitere Höhepunkte seiner Amtszeit waren die Neugestaltung der Rosengarten-Sportanlage, die mit hohem personellen Einsatz und großem finanziellen Aufwand einher ging, sowie die Erneuerung des Kunstrasens, die Errichtung des Rosengarten-Treffs, die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Vereinsbestehens und natürlich die Aufstiege unter ihm als Vereinschef.

Warum er einst bei seinem Heimatverein in führender Position eingestiegen ist, beantwortete Hofmann in einem früheren SZ-Gespräch wie folgt: „Ich habe tolle Zeiten beim SuS Niederschelden gehabt. Daher wollte ich etwas an die Jüngeren zurückgeben.“ Dass er so lange in Amt und Würden sein wird, damit hat er aber ganz sicher nicht gerechnet.

Sein Rückblick fällt weitestgehend positiv aus: „Es ist mir eine große Ehre, so lange Vorsitzender dieses Vereins zu sein. 25 Jahre sind ein langes Stück. Ich weiß nicht, wo die Jahre geblieben sind. Überwiegend hat es viel Spaß gemacht und mir wertvolle Erfahrungen gebracht“, rekapitulierte Hofmann. Er schickte aber auch hinterher: „Es ist im Laufe der Zeit nicht einfacher geworden. Im Gegenteil: schwieriger.“

Daher ging sowohl sein Appell als auch der von Ehrenpräsident Günter Nöll an die jüngere Generation, Verantwortung (auch in vorderster Position) zu übernehmen – „um den Verein weiterhin auf Kurs zu halten“, wie es Hofmann ausdrückte. Genau dafür steht er nun seit 25 Jahren.

Ich habe tolle Zeiten beim SuS gehabt. Daher wollte ich etwas an die Jüngeren zurückgeben.
Rainer Hofmann, Vorsitzender SuS Niederschelden

Foto und Bericht: Siegener Zeitung vom 30.06.2023