Spielerversammlung nach 50 Jahren
stehend v.l.n.r.: Hans-Dieter Zaiczeck, Klaus-Jürgen Judt, Horst Sauermann, Karl-Erich Hermann, Klaus Böcher, Werner Strunk, Herbert Alers (Presse), Siegfried Kröger. sitzend v.l.n.r.: Herbert Wunderlich (Trainer), Kurt Kroh (Jugendleiter), Helmut Greis, Erhard Utsch (Betreuer), Ernst Müssener (Betreuer), Günter Hunger, Jochen Kill.
23.05.2011 – Der Rosengarten-Sportplatz, Heimat der Fußballer des SuS Niederschelden-Gosenbach, hat schon allerlei erlebt, man denke nur an die Auftritte der Sporthochschule kurz nach dem 2. Weltkrieg oder die unvergessenen Duelle mit den Sportfreunden Siegen vor mehreren Tausend Zuschauern. Vor kurzem gab es allerdings dennoch eine Premiere, trafen sich doch nach 50 Jahren Spieler und Betreuer der SuS-A-Jugend-Mannschaft, die in der Saison 1961 – 62 im Siegerland von sich reden machte.
Im für Feierlichkeiten dieser Art bestens geeigneten neuen Sportheim gab es ein freudiges Wiedersehen der mittlerweile im Pensionsalter befindlichen, aber gut erhaltenen und sportlich durchaus noch leistungsfähigen ehemaligen Jugendspieler. Bis auf den im Urlaub befindlichen Linksaußen Gerd Pietschmann und den leider schon verstorbenen Tor-Garanten Bernd Gaumann, Mittelstürmer alter Prägung, waren alle vollzählig zur Stelle. Die Mannschaft freute sich ganz besonders, dass Jugendleiter Kurt Kroh im besten Alter von achtzig Jahren sowie Trainer Herbert Wunderlich (als Spieler und Trainer weit über die Region hinaus bekannt) sowie die Betreuer Erhard Utsch und Ernst Müssener und der „Pressereferent” Herbert Alers – allesamt im etwas „gesetzterem” Alter, teilnehmen konnten („Fotoreporter” Günter Bubber nicht auf dem Foto). Klar, dass es nicht nur beim Schulterklopfen blieb; mit Gutem vom Grill, bestens vom „Kapitän” Jochen Kill zubereitet, sowie dem einen oder anderen Kaltgetränk wurde über „zwei Halbzeiten” hinaus in Erinnerungen geschwelgt und gefachsimpelt. Für ein Trainingsspiel auf dem verlockenden Kunstrasenplatz – gab es seinerzeit doch so manche Schramme auf grauem Sand bzw. roter Asche – fehlte daher die Zeit …
Die Saison vor fünfzig Jahren sah eine in der Gruppe Süd dominierende Mannschaft, die vorzeitig und mit fünf Punkten Vorsprung vor der zweimal bezwungenen starken Elf der Sportfreunde Siegen (vom unvergessenen Rudi Brückmann betreut) ungeschlagen Meister wurde. Durch die neue Regelung, auch die Gruppenzweiten an der Kreismeisterschaft teilnehmen zu lassen, traf man nach überzeugender Endrunde, in der die Gegner teilweise „Packungen” abbekamen, im Endspiel um die Kreismeisterschaft erneut auf den alten Rivalen!
Am Ostermontag 1962 kam es zum denkwürdigen Schlagabtausch vor rd. 3000 Zuschauern (!) auf dem Eiserfelder Eisenhutsportplatz. Die Sportfreunde waren an dem Tag sehr gut eingestellt und führten nach 0:1 – Rückstand zur 69. Minute verdient mit 4:2 gegen den erklärten Titelfavoriten SuS. Dann ergab sich ein Kuriosum: Schiedsrichter Roth pfiff das Spiel irrtümlich zehn Minuten zu früh ab. Sofort wurde der Platz von Zuschauern überflutet, die auf den Irrtum aufmerksam machen wollten. An ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken. In Verhandlungen vor Kreis- und Verbandsjugendausschuss wurde das Spiel letztlich am „grünen Tisch” für die Sportfreunde Siegen als gewonnen gewertet. Niederschelden blieb die unbefriedigende Vizemeisterschaft.
Bei dem Wiedersehen saß der Stachel der Enttäuschung dann doch nicht mehr so tief, dem damaligen Gegner ist man auch freundschaftlich verbunden. Eine gewisse Entschädigung erwuchs damals daraus, dass die A-Jugend des SuS wenige Wochen später mit einem 3:1 – Sieg über den RSV Eiserfeld Kreispokalsieger wurde.
Im nächsten Jahr soll es zum Jahrestag des Endspiels ein festliches Bankett geben, an dem auch die „besseren Hälften” teilnehmen werden!
Mannschaftsfoto: © Siegfried Kroeger / Bericht: Klaus (Micki) Böcher